trostmuschel-postitDie freie Rede wird im Schreibgarten hoch gehalten. Erst wenn man vom Manuskript abweicht, wird es richtig spannend. Deshalb gilt auch an Medienkonferenzen das gesprochene Wort. Wenn aber einmal etwas auf Band gebannt ist, ist es dank Digitaltechnik auf Ewikgeiten verfügbar: Gesagt ist gesagt.

Ich gebe es zu: In den Jahren 2011 bis 2014 habe ich ein bisschen mit Bühnenunterhaltungsformaten geliebäugelt. Meistens war es lustig, fast immer ging alles schief. Die fünfjährige Poesiereise verlief in Wellen, von der Taufe am Linseslam zu Weingarten bis zum Desaster von Pirmasens, dessen Sinn sich mir bis heute nicht ganz erschliesst. Es gab auch Erfolge*, jaja, das schon. Jetzt habe ich aber mit Poetry Slam abgeschlossen. Hier der längst fällige, schonungslose Schlussbericht: Von Fukushima bis kurz vor Beznau.

PS: Der Bericht ist etwas lang geraten. Für den eiligen Leser, der trotzdem alles genau wissen will, voilà die wichtigsten Zahlen zur kurzen Karriere (Quartett komplett).
Absolvierte Slams: 13
Siege: 1 (Blumenstrauss)
Slam-Repertoire: 12 1/2
Schlechteste Einzelnote: 3.5
Aktionsradius: 686 km (Zürich – Westfalen)
Words per Minute: 84
Sell-Out-Faktor: 2580**

* Sagenhafte 200 % betrug meine Quote an heimgetragenen Siegerschnäpsen beim Wörterwürfeln: Eine Teilnahme, zwei Birnenwasser! Dafür wurde ich sogar an die Solothurner Literaturtage eingeladen. Aber das ist lange her, und es war auch kein Poetry Slam, sondern eben reines Glücksspiel.

** Gemäss Google von heute. Alle Angaben ohne Gewähr und womöglich geschönt.