Ein junger Journalist im Gespräch mit einem hohen Tier.

Ein Dialog ist meist dann spannend, wenn zwei nicht der gleichen Meinung sind. In der öffentlichen Form hat der Journalist die Aufgabe, das Vis-à-Vis aus der Reserve zu locken. Im besten Fall ist das Gespräch dann auch für alle Beteiligten relevant, also für das Publikum, den Frager und die interviewte Person. Auf dieser Seite folgt eine kleine Liste von Interviews, grob chronologisch geordnet, mit wenigen Zeitsprüngen.

«Lustig sein ist nicht mein Ziel», sagte der Zeichner Patrick Chappatte in einem Interview, das 2002 in der Berner Zeitung erschien. Ich traf den Karrikaturisten am Ende meiner Ausbilung in Genf. Das Transkript des Gesprächs war so lang, dass das Interview später auch in der Aargauer Zeitung in einer komplett anderen Fassung erschien.

Wie ich das Gespräch mit Aminata Traoré zustande kam, habe ich einmal für den magigmoment-Blog am MAZ beschrieben. Das Interview wurde im Mai 2003 auf einer Zeitpunkt-Doppelseite unter dem Titel «Heftiger Einspruch aus Afrika» in der BZ publiziert.

2001 traf ich den aufstrebenden Schriftsteller Alex Capus in Olten. Wir setzten uns an den Küchentisch zu einem Talk über «Mein Studium fernen Welten». Das Gespräch ging dann an einem Sonntagmorgen im «Apéro 32» auf Radio 32 über den Äther.

Der Schauspieler Mike Müller lebte damals auch noch im Sendegebiet von Radio 32. Er kam anlässlich des Films «Ernstfall in Havanna» ins Studio nach Solothurn, wo wir über Totengräber, Jurasüdfüsse und Theater plauderten. Im Tonarchiv habe ich sogar noch den Trailer gefunden, voilà.

Eine Zeit lang machte ich Propaganda für die Soorser Comedy Täg, ein familiäres Theaterfestival in Sursee. Dazu konnte ich Reeto von Gunten himself interviewen, ich glaube man hört zwischen den Zeilen etwas Ehrfurcht: «Kneten schafft so eine Distanz.»

Die Anwältin Yvonne Meier in Baden kennt sich mit einem Thema aus, von dem die meisten nur immer hören. Das Interview über Zwangsheirat in der Schweiz erschien 2011 in der Online-Zeitung der Universität Zürich: «Einmal weg, heisst nicht für immer weg»

Manchmal treffen im Beruf Welten aufeinander, das gibt dann Zündstoff. Das Gespräch mit dem Psychologen Willibald Ruch zählte für mich zu dieser Art. Meine soziologische Perspektive war mir zeitweise im Weg. Dabei sollten wir doch nur über über das Schöne reden, im Herbst 2014, fürs UZH Magazin.

Die Generation Y ist ein beliebtes Schlagwort für die Jugend, die langsam an die Schalthebel kommt. Für die SBB-Zeitung unterhielt ich mich mit der Unternehmensberaterin Karina Albers darüber, wie denn die «Neuen Jungen Wilden» im Job so ticken: «Sie können nicht plötzlich einfach den Mund halten

Die Gleichstellung der Geschlechterwar das Thema einer Sondernummer der SBB-Zeitung Männer und Frauen am Zug. Dazu traf ich Gudrun Sander, Professorin für Diversity Managment in St. Gallen.

Die Politikerin Aline Trede aus Bern ist eine sehr dankbare Gesprächspartnerin. Sie sagt nicht nur, was sie denkt, sondern sie weiss auch genau, was sie sagt. Wir trafen uns im Rahmen der Teilzeitmann-Kampagne, um über Quoten zu reden.

Bei einem trockenen Thema wie dem Rentenwesen ist die Form des emotionalen Streitgesprächs sehr ergiebig. Im Mai des Jahres 2018 stritten sich für die Schweizer Personalvorsorge die beiden Vorsorgespezialisten Ruedi Rechsteiner und Josef Bachmann. Das Doppelinterview zur Rentenreform erschien in der Juliausgabe 2018.

2019 war ein bewegtes Jahr, mit entsprechend vielen intensiven Gesprächen. Interviews zur Reform des BVG gab es gleich einige, im Oktober sogar eine ganze Nummer voll. Und in der Weihnachtsausgabe des Magazins Cigar erschien ein Gespräch mit Jean Ziegler, das auch im Internet verfügbar ist.

Die Auffangeinrichtung ist eine Institution, die in der beruflichen Vorsorge an Bedeutung gewinnt. Im Frühjahr 2020 habe ich dazu Marc Gamba, den Geschäftsführer der Stiftung interviewt:
«Die systemrelevante Unbekannte». Das Gespräch erschien im März in der «Schweizer Personalvorsorge».

Last but not least, noch ein Wort off the record: Es ist im Fall wirklich so, dass das beste selten in der Zeitung steht. Als ich den Unternehmer Peter Spuhler vor ein paar Jahren in seinem Restaurant in St. Moritz traf, um über die Finanzierung von guter Küche zu sprechen, gerieten wir ungeplant auf das dünne Eis der Politik. In der Debatte verging eine Stunde im Nu, ohne dass davon im Porträt ein Wort stand.