Die Kolumne ist ja die kleine Schwester des Leitartikels. Sie hat eine fatale Art, allen den Kopf zu verdrehen. Es lässt sie aber kalt, wenn Leute lästern, sie leide an Untergewicht. Im Gegenteil, solche absurde Vorwürfe freuen sie diebisch. Dafür lege ich meine Hand ins Feuer, Sie dürfen mich gern zitieren: «Eine Textform ist dann am besten drauf, wenn sie für voll genommen wird.»

Sorry, wieder abgeschweift. Auf dieser Seite sollte eine Liste von Kolumnen präsentiert werden, die im Schreibgarten recht gut gedeihen. Ich mache mal fünf Kategorien.

Kochjacke Illu das Ding weissSachlich
Seit Anfang Jahr betreue ich die Rubrik Das Ding im Gastromagazin Salz & Pfeffer. Das Ding ist jedesmal ein anderes, aber immer ein Faktenblatt, auf dem knackige Hintergrund-Häppchen serviert werden. Beispiele gefällig? Gerne: Die Kochjacke, Der Saukübel und die Fortsetzung folgt.

 

Satirisch
Vorsicht IgnorantMeine erste Kolumne im Nebelspalter schrieb ich zu Bildern von Benedikt Notter. Das Konzept «zuerst war das Bild, dann kam das Wort» war ein Heidenspass. Die gesammelten Alptraumwünsche erschienen auch als Buch. Und wie es halt so geht: Es folgten Beziehungsmuster, ein Intermezzo mit dem Erzieher Paolo Zedmic, illustriert von Irene Balmer. Die Illustratorin habe ich dem Zedmic ausgespannt. Seit 2014 präsentieren wir im Nebi monatlich einen hübschen Ignoranten.

 

SportlichSieheLNN
Ich musste 40 werden, um mich ernsthaft für Sport zu interessieren. Was nicht heisst, dass ich nicht gern etwas leiste. Jedenfalls messe ich mich seit 2015 mit Mister Borowski in einen heftigen Schlagabtausch des ASVZ-Magazins Go. Wir nehmen dort jeweils deutlich Stellung zu eher nebensächlichen Fragen. Etwa Hygiene und Taktik.

 

Gesslerhut Stahlstich von Christian HoffmeisterPolitisch
Die Kolumne kann ihre grosse Schwester imitieren, wenn es sein muss. Sie achtet darauf, immer ganz am Rand zu stehen. Ob links oder rechts, ist ihr völlig egal. Zum Abschluss eines Auftrags im öffentlichen Dienst bot mir die Surseer Woche ein paar Spalten Platz. Dieser Teilzeit-Text geht auch als Buch-Promo durch. Obwohl man ja stets nur ein Thema pro Text behandeln sollte. Aber das ist einfacher gesagt als getan.

 

Mussa der SelfmadeprinzAbschweifend
Ich mag ja das Milde fast ebenso wie das Wilde. Manche Reisemüsterchen gewinnen mit dem Alter. Zwischendurch krame ich darum animalische Briefe aus Mali hervor, die mal als Malimails um die Welt gingen. Und wenn wir schon in Reiseberichten stöbern, muss eine Miniatur aus dem Tagebuch Bored in Beirut auf diese Seite. Nimmt ja kaum Platz weg.